Olympus Pen E-P1

Ich habe mich von einem Sonderangebot einer Olympus Pen E-P1 locken lassen, da eine Spiegelreflex-Ausrüstung immer eine Schlepperei von einigem Gepäck bedeutet und mir die Leistung der kompakten Digital-Cameras in den meisten Fällen nicht reicht. Das Zwischending war scheinbar die Pen von der der Hersteller in der Werbung behauptet, sie könne eine Spiegelreflex ersetzen. Die Pen sah ausserdem auch wie eine richtige Camera aus.

Die zusätzliche Option: Es gibt Wechselobjektive und vielfältige Adapter. So habe ich mir auch gleich einen Adapter von M39 auf MFT und Praktica-B auf MFT zugelegt um viele meiner Objektive anderer System nun auch digital nutzen zu können. Soweit die Idee! Die Alternative wäre eben eine Leica M9 gewesen. Nur für die Alternative war ich erst einmal zu geizig.

Leider habe ich mich nicht genug mit dieser Art der Anwendung vorher beschäftigt. Die Pen E-P1 hat keinen Anschluss für die im Zubehör erhältlichen elektronischen Sucher VF-2 und VF-3 (die ich noch nicht testen konnte) und der Bildschirm auf der Rückseite der Camera ist nicht besonders lichtstark. Man kann also bei Tageslicht nicht sicher eine Scharfeinstellung eines manuellen Objektives beurteilen. Bei Sonnenlicht fällt es schon schwer überhaupt die Perspektive zu beurteilen. Will man nun am ausgestreckten Arm die Camera halten und gleichzeitig ein manuelles Objektiv scharf stellen, fehlt einem irgendwie die dritte Hand. Will ich ein Stativ mitschleppen und am besten noch ein Tuch zur Verdunkelung wie bei einer Platten-Camera, dann kann ich gleich die Kleinbild- oder 6*6 Spiegelreflex nehmen. Diese Sache ist also völlig unbefriedigend! Damit kann ich es vergessen die hochwertigen Carl Zeiss Jena und Voigthländer Classic Objektive an dieser Camera zu betreiben.

Verglichen mit den Gehäusen eben erwähnter Objektive, erscheinen die Gehäuse der Objektive des Olympus Pen Systems -- obwohl zum Preis eines richtigen Objektives -- wie aus der Wundertüte stammend. Ich hätte viel lieber ein wertigeres Metallgehäuse als diese Gehäuse aus sehr billig anmutendem Plastik und gern ein paar Gramm Gewicht mehr in Kauf genommen.

Die -- nicht voll befriedigende -- Lösung: Autofokus Festbrennweiten mit optischen Aufstecksuchern. Zum Zuiko Digital 17mm habe ich einen 35mm Aufstecksucher VF-1 von Olympus und zum Zuiko Digital 45mm einen 90mm Aufstecksucher aus der Voightländer Classic Serie (der eine deutlich wertigere Haptik hat).

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